Ihre Fragen

Wie oft Zähne putzen?

Realistisch ist zweimal am Tag. Morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Schlafengehen.

Elektrische oder manuelle Zahnbürste?

In der Regel empfehlen wir eine elektrische Zahnbürste da sie von der Handhabung einfacher ist. Eine manuelle Zahnbürste reinigt die Zähne genauso gut, erfordert aber eine besondere Putztechnik da man hier schnell mal ins »schrubben« kommt.

Wie häufig die Zahnbürste wechseln?

In der Regel sollte man spätestens alle 3 Monaten die Zahnbürste wechseln. Wenn man feststellt, dass sich die Borsten schon stark verbogen haben auch früher. Das kommt auf die Häufigkeit des Zähneputzens an und mit welchem Druck geputzt wird. Auf jeden Fall gilt es nach einer erfolgten Parodontitis Therapie die Zahnbürste zu wechseln.

Zahnpasta Abrieb RDA-Wert?

RDA bedeutet »Relative Dentin Abrasion« und bezeichnet den Abrieb den eine Zahncreme auf den Zahn beim Putzen in einer bestimmten Zeit ausübt. Den Abrieb bewirken kleine Partikel die wie Scheuermittel den Reinigungseffekt erhöhen sollen. Ein guter RDA Wert liegt zwischen 35 und 50. Ein größerer Wert als 70 kann bei langanhaltendem Gebrauch die Zähne „abschmirgeln“ und Defekte an diesen verursachen. Diese sind dann oft kombiniert mit einer erhöhten Empfindlichkeit auf Kälte, Süßes oder Saures.

https://www.aai-zahnarzt-zahnklinik-hannover.de/fileadmin/user_upload/Zahnpasta-Werte-Tabelle-01h.pdf

Wie oft Zahnseide benutzen?

Einmal täglich ist ausreichend. Hier empfiehlt es sich am Abend vor dem Schlafengehen.

Ist eine Munddusche hilfreich?

Eine Munddusche entfernt grobe Speisereste aus den Zahnzwischenräumen oder unter Brückengliedern. Auch kann sie hilfreich bei der Reinigung festsitzender Zahnspangen sein. Sie ersetzt aber nicht die Zahnbürste.

Gewachste oder ungewachste Zahnseide?

Aller Anfang ist schwer. Auch das Benutzen der Zahnseide muss gelernt werden. Hierfür empfehle ich die gewachste Zahnseide um Verletzungen des Zahnfleischs bei z.B. sehr engen Zahnzwischenräumen zu minimieren. Ist eine gewisse Routine in der Anwendung eingetreten, würde ich empfehlen auf eine ungewachste Zahnseide umzusteigen. Hier ist der Reinigungseffekt besser, da sich die Zahnseide nach Durchtritt durch den Kontakt auffädelt und somit intensiver reinigt.

Mein Tipp: falls sich die ungewachste Zahnseide doch regelmäßig in ihren Zwischenräumen verfängt und dort »stecken bleibt«, steigen Sie doch wieder auf die gewachste um.

Wozu ist eine Knirscherschiene gut?

Eine Knirscherschiene ist ein einfacher Plastiküberzug über die Zähne, der beim nächtlichen Reiben und Pressen verhindern soll, dass die Zahnhartsubstanz dabei abgenutzt wird.

Hat ein Patient Schmerzen an der Kaumuskulatur oder am Kiefergelenk bekommt er eine Schiene zur Entspannung der Muskulatur. Diese wird dann nach gestellter Diagnose aufwändig vom Zahntechniker angefertigt.

Verfärbt Kaffee die Zähne (und Tee?)

Farbstoffe aus Kaffee und Tee (jeglicher Art) aber auch aus Rotwein oder Nikotin können sich in die Schmelzoberfläche einlagern und zu unschönen Verfärbungen führen. Mit einer professionellen Zahnreinigung können diese wieder entfernt werden.

Lebensmittelsäure (Obst, Wein) und Zähneputzen?

Nach dem Konsum von säurehaltigen Lebensmitteln wie Obst, Wein, Salatsoßen etc. sollte mit dem Zähneputzen mindestens eine Stunde gewartet werden. Die in den Lebensmitteln enthaltene Säure löst den Zahnschmelz an.

Wird danach gleich geputzt, wird die Oberfläche des Zahns dabei abgerieben. Es können Schäden am Schmelz und Zahnhals mit auftretenden Überempfindlichkeiten resultieren.

Kosten?

Gesetzlich versicherte bekommen von ihrer Krankenkasse immer eine ausreichende und zweckmäßige Versorgung. Möchte der Patient darüber hinaus eine bessere Versorgung (z.B. eine Kunststofffüllung anstatt Amalgam, eine Keramikkrone anstatt Metall oder ein Implantat anstatt einer Brücke oder Prothese), so müssen die Mehrkosten dafür immer privat gezahlt werden, da bei der Versorgung ein deutlicher Mehraufwand für den Zahnarzt und den Zahntechniker entsteht. Fallen Mehrkosten an wird dies vor der Behandlung besprochen und anhand eines Kostenvoranschlags schriftlich dokumentiert.

Es gibt heutzutage etliche private Zusatzversicherungen, die zusätzliche Kosten teilweise oder auch ganz übernehmen. Ein Überblick über Zusatzversicherungen bietet die Waizmanntabelle.

https://www.waizmanntabelle.de/

Bonusheft – was es bringt?

Das Bonusheft gibt es seit 1989 für die Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherungen. Es dient zum Nachweis regelmäßig wahrgenommener Vorsorgeuntersuchungen (mindestens 1x pro Jahr). Bei lückenloser Führung wird der durchschnittliche Festzuschuss für eine Regelversorgung von 60% auf 70% erhöht. Kann man sogar 10 Jahre vorweisen, erhöht sich der Bonus auf 75%.

Wichtig zu wissen: den Stempel gibt es nur bei tatsächlich durchgeführten Kontrolluntersuchungen. Ein alleiniger Besuch beim Zahnarzt z.B. für eine Schmerzbehandlung zählt nicht!

https://www.kzbv.de/bonusheft.39.de.html

Was ist eine Füllung, ein Inlay, eine Krone, Implantat?

Eine Füllung ist ein plastisches Material, welches direkt in den Zahn eingebracht wird um einen Defekt zu reparieren. Das Material härtet danach aus oder wird durch Zufuhr von Licht ausgehärtet. Diese Art der Versorgung kann direkt im Behandlungsstuhl erfolgen

Ein Inlay kann aus Keramik, Kunststoff oder Gold sein. Zur Herstellung muss ein Abdruck vom Zahndefekt gemacht werden. In den meisten Praxen wird das Inlay von einem zahntechnischen Labor hergestellt und in einer zweiten Sitzung dann vom Zahnarzt einzementiert. Ein Inlay liegt im Zahn und überdeckt die Zahnhöcker nicht.

Eine Krone wird meistens nötig, wenn der Zahn schon einen fortgeschrittenen Defekt aufweist oder wurzelbehandelt ist. Hier kann der Zahn durch eine Füllung nicht mehr auf Dauer erhalten werden. Für die Krone wird der Zahn ringsherum beschliffen und wiederum ein Abdruck genommen. Die vom Zahntechniker hergestellte Krone verleiht dem geschwächten Zahn Stabilität und weist wieder eine intakte Kaufläche auf. Auch hier gibt es verschiedene Ausführungen in Keramik oder Metall.

Amalgam entfernen lassen?

Amalgam ist heutzutage ja fast in „aller Munde“ und immer noch der Füllstoff der von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt wird. Viele Patienten leben schon seit Jahrzehnten mit den gleichen Amalgamfüllungen und erfreuen sich an deren langer Haltbarkeit. Was viele aber nicht sehen ist, dass sich im Laufe der Jahre kleine Risse im Zahn bilden.

Denn: Amalgamfüllungen wirken oft wie ein Keil auf die Zähne. Jedes Mal, wenn darauf gekaut wird, werden die Zahnhöcker einer Belastung unterworfen, welche früher oder später zu Rissen bis hin zu Höckerfrakturen führen kann. Dies ist meistens der Fall bei sehr großen Amalgamfüllungen und weniger bei den kleinen. Ich empfehle daher bei sehr großen Amalgamfüllungen mit sichtbaren Zahnrissen, diese entfernen zu lassen.

P.S. Wir verwenden in der Praxis kein Amalgam mehr!

Warum sollte ich die Zähne regelmäßig röntgen lassen?

Oftmals versteckt sich eine Karies in den Zahnzwischenräumen die bei einer visuellen Kontrolle nicht gesehen werden kann. Sichtbar von außen wird eine Karies häufig erst dann, wenn der Zahn einen erhöhten Zerstörungsgrad aufweist oder sich das »Loch« schon gebildet hat. Im Röntgenbild kann man kleine behandlungsbedürftige Kariesstellen frühzeitig erkennen und behandeln. Eine regelmäßige röntgenologische Kontrolle ist auch bei wurzelbehandelten Zähnen oder einer Parodontitis sinnvoll, da Entzündungsherde an Wurzeln nicht immer mit Schmerzen einhergehen.

Wie Kinder auf den Zahnarztbesuch vorbereiten?

Wichtig ist, dass Sie eine positive Grundstimmung gegenüber einem Zahnarztbesuch vermitteln. Sollte Ihnen das nicht möglich sein, weil Sie vielleicht selbst Angst vor einer Zahnbehandlung haben, wäre es hilfreich den Zahnarztbesuch eher weniger zu thematisieren.

Vermeiden Sie ihrem Kind zu sagen es brauche »gar keine Angst zu haben«. Ihr Kind hört hier nur das Wort »Angst« und wäre vielleicht nie auf die Idee gekommen überhaupt Angst zu haben. Als Unterstützung für den ersten Zahnarztbesuch gibt es natürlich zahlreiche Bücher oder Spiele.

Wichtig dabei ist. Positiv bleiben!

Helfen Fluorid-Tabletten bei Kindern?

Es ist belegt, dass Fluoridtabletten eine kariespräventive Wirkung besitzen. Sie werden in der Regel vor Durchbruch des ersten Milchzahns in Kombination mit Vitamin-D verabreicht. Doch Vorsicht! Zuviel Fluorid schadet. Verwendet ihr Kind fluoridhaltige Zahncreme und wird mit fluoridhaltigem Speisesalz gekocht ist das zu viel des Guten. Hier sollte dann auf die Tabletten verzichtet werden.

Eine Faustregel besagt: Eine systemische Gabe von Fluorid und eine lokal wirkende Applikation z.B. in Zahncremes ist ausreichend.

Ich empfehle hier dringend eine Fluoridanamnese zu erstellen um eine Überdosierung zu verhindern.